Navigation und Service

Logo Bundesministerium für Bildung und Forschung Logo Bundesministerium für Arbeit und Soziales Logo von Bildungsketten (Link zur Startseite)

 JOBWALK – Ausbildungsberufe in der Stadt spielerisch erkunden anstelle Monsterjagd : Datum: Ort: {0} Ort: Berlin, Bonn, Augsburg

Welche Ausbildungsbetriebe es in ihrer Stadt gibt und wie vielseitig eine duale Ausbildung ist, können Jugendliche bei einem JOBWALK selbst erkunden. Wo es lang geht, zeigt eine interaktive App auf dem Smartphone über das Navigationssystem GPS an. Die Idee hat das BWK BildungsWerk in Kreuzberg GmbH, Träger der ehemaligen KAUSA-Servicestelle Berlin, in der Bundeshauptstadt umgesetzt. Nun realisieren zwei ehemalige KAUSA-Servicestellen die JOBWALKs in Bonn und Augsburg.

Projektleiter Khalid Sharif mit Jugendlichen beim JOBWALK
© Ausbilden. Arbeiten. Unternehmen e.V. (Fotograf: Bodo Fargeon)

Die Idee

Computerspiele und Wettkämpfe im Team begeistern. Konzentriert und motiviert versinken junge Menschen im Spiel. Ein Grund für Khalid Sharif, Projektverantwortlicher beim BWK, Gamification in der Beruflichen Orientierung in Berlin einzusetzen. „Wir wollten ein Spiel anbieten, mit dem Schülerinnen und Schüler nicht Monster jagen, sondern Berufe kennenlernen.“ Denn viele wissen nicht, welche Angebote vor ihrer Haustür bestehen. Von einigen bekannten Berufen haben die Jugendlichen eine falsche Vorstellung. So ahnen Fans von Kochshows nicht, wie stressig es in einer Großküche sein kann.

Der JOBWALK bietet niedrigschwellige Berufserkundung mit Bewegung im Freien. Damit unterscheidet er sich vom passiven Frontalunterricht oder Selbstlernen. Ausbildungsbetriebe und Berufe werden sichtbar gemacht, ohne in die Betriebe zu gehen. So weckt die Tour Neugierde, die Hemmschwelle zur Kontaktaufnahme wird abgebaut.

Die Jugendlichen treffen sich bei dem JOBWALK gemeinsam an einem Startpunkt. Meistens folgen sie in Kleingruppen mit 3 bis 5 Personen der vorgegebenen Route, können sie aber auch individuell antreten. An den Stationen erhalten sie online Hinweise und Filme zu den anvisierten Ausbildungsbetrieben. Unterwegs sind Quiz-Fragen dazu zu beantworten; für jede richtige Antwort gibt es Punkte. Gewonnen hat das Team (oder die Person) mit den meisten Punkten. Doch ein Gewinn ist die Erkundungstour für alle, denn die Informationen zu den Berufen und Unternehmen sowie die Links zu den Filmen stehen auch nach dem JOBWALK zur Verfügung.

Von der Berliner Berufsroute und dem JOBWALK der KAUSA-Servicestelle in Berlin zum Transfer nach Bonn und Augsburg

Die ersten Touren entwickelte das BWK ab 2015 als „Berliner Berufsrouten“ mit finanzieller Unterstützung der Berliner Wirtschaft. Nicht im Klassenzimmer oder vom Schreibtisch aus sollten die Jugendlichen mehr über Ausbildungen und berufliche Möglichkeiten erfahren, sondern spielerisch bei einer Entdeckungstour durch ihre Stadt.

Die Berufsrouten entwickelte das BWK ab 2020 weiter zum JOBWALK für Jugendliche mit Flucht- und Migrationshintergrund – über das Projekt KAUSA-Servicestelle Berlin, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von Januar 2019 bis Dezember 2021 gefördert hat. Hierbei kam neue Technik zum Einsatz. Während für die Berufsrouten eine eigene App erstellt worden war, die kontinuierlich betreut und technisch aktualisiert werden musste, basiert der JOBWALK auf der bereits vorhandenen Actionbound-App. Die Kosten sanken dadurch erheblich. Die Nutzungslizenzen für bis zu 5.000 Spielerinnen und Spieler im Jahr erwirbt das BWK für alle Partner über Projektmittel. Im Gegensatz zu der Berufsrouten-App kann die Actionbound-App auf allen Smartphones bespielt werden.

„Über das alternative digitale Lernkonzept freuen sich die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrkräfte“, erzählt Khalid Sharif. Wichtige Erfolgsfaktoren sind der Gamification-Ansatz, das Lernen außerhalb der Schule und der Einsatz des eigenen Smartphones. Das Interesse an den JOBWALKs war groß: Im Jahr 2021 haben etwa 400 Schülerinnen und Schüler aus Sekundarschulen und berufsbildenden Oberstufenzentren mitgemacht.

Inzwischen gibt es in Berlin JOBWALKs in Spandau, Mitte und Adlershof – in jedem Viertel jeweils 4 Routen. Für die etwa 20 bis 30 Stationen benötigen die Jugendlichen etwa 2 bis 3 Stunden Zeit. In Spandau und Berlin Mitte liegt der Schwerpunkt im Dienstleistungssektor und kaufmännischen Bereich, im Gebiet Adlershof auf gewerblichen und technischen Berufen, vor allem aus dem MINT-Bereich.

Da JOBWALKs gut ankommen, fördert das BMBF mit einem KAUSA-Transfer-Projekt die Übertragung in die Regionen Bonn/Rhein-Sieg und Augsburg. Beteiligt sind neben dem BWK BildungsWerk in Kreuzberg GmbH, das die JOBWALKs transferiert, die Otto Benecke Stiftung e.V. (OBS, Träger des abgeschlossenen Projektes KAUSA-Servicestelle Bonn/Rhein-Sieg) sowie der Verein „Ausbilden. Arbeiten. Unternehmen e.V.“ (A.A.U., Träger der bisherigen KAUSA-Servicestelle Region Bayerisch-Schwaben). Zielgruppen sind junge Menschen am Übergang Schule – Beruf, insbesondere Geflüchtete, Migrantinnen und Migranten, sowie Ausbildungsbetriebe. Erreicht werden die Jugendlichen über Regel- und Berufsschulen, Jugendmigrationsdienste, Jugendzentren, Sportvereine und Migrantenselbstorganisationen. Das Projekt läuft vom 1. Februar 2022 bis 31. Juli 2023.

Der Transfer - wie das BWK die Projektpartner unterstützt

Transferiert wird im Wesentlichen die Idee „JOBWALK“. Die Konzepte werden an die lokalen Bedingungen in Bonn und Augsburg angepasst. Partner und Unternehmen müssen gefunden und Routen entwickelt werden. Die Herangehensweisen der einzelnen Projektträger sind unterschiedlich, wie zum Beispiel die Ansprache der Unternehmen und das Erstellen von Filmen.

Das BWK gibt seine Erfahrungen an die Projektpartner weiter, insbesondere das technische Know-how. Es vermittelt zudem, wie konzeptionell vorgegangen werden sollte, welche Reihenfolge sich im Projektablauf bewährt hat und worauf aus pädagogischer Sicht zu achten ist. In Workshops und Schulungen vor Ort zeigte das BWK bereits, wie ein JOBWALK mit der Actionbound-App und wie eine uMap, eine OpenStreet-Karte mit den Standorten der Ausbildungsbetriebe, erarbeitet werden kann. Während der Projektlaufzeit unterstützt das BWK die Partner bei der Erarbeitung ihrer JOBWALKS – sowohl bei inhaltlichen als auch bei technischen Fragen.

Die ersten Pilot-JOBWALKs sind in Bonn im März 2023 geplant, in Augsburg im Mai 2023.

Ausblick – wie es nach dem KAUSA-Transfer-Projekt weiterläuft

Die Projektträger wollen JOBWALKs auch nach dem Ende der Förderung anbieten, da sie sich über andere Projekte und Maßnahmen im Bildungsbereich weiterhin an Schülerinnen und Schüler wenden. Die vorhandenen Routen werden weiterhin genutzt und gepflegt. Einzuplanen sind zumindest Personalkosten für Pflege der Daten und Rundgänge sowie Kosten für die Lizenzen.

Der Augsburger Verein A.A.U. sieht die JOBWALKs als mögliches Tool innerhalb der KAUSA-Landesstelle Bayern. Ein weiterer Partner soll dann beteiligt werden.

Die OBS überlegt, die JOBWALKS in andere Projekte zu integrieren und für weitere Zielgruppen in Bonn anzubieten, z.B. für Eltern mit Migrationshintergrund oder für Lehrkräfte. Auch für Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf können die aktivierenden und audiovisuellen Angebote geeignet sein.

Entwicklung eines JOBWALKS

Ausbildungsbetriebe und Berufe auswählen

Ein JOBWALK basiert auf Ausbildungsbetrieben vor Ort, die sich potentiellen Auszubildenden vorstellen möchten. Ein erster Schritt bei der Entwicklung ist die Recherche nach Unternehmen. Bei der Auswahl sollte darauf geachtet werden, dass die Betriebe bereits ausbilden, an dem Standort etabliert sind bzw. voraussichtlich längere Zeit bestehen werden.

Die Träger des KAUSA-Transfer-Projekts verfolgen unterschiedliche Ansätze: Das BWK hat seine Auswahl der Betriebe mit der zuständigen Kammer abgesprochen. Der Augsburger Verein A.A.U. hat gezielt in bestimmten Stadtvierteln nach Ausbildungsbetrieben mit Migrationshintergrund gesucht. In Bonn hat sich die Suche nach Unternehmen bewährt, die bereits über Filme verfügen. 

Nach der ersten Vorauswahl werden die Unternehmen gefragt, ob sie sich beteiligen möchten. Auch Netzwerkpartner wie Kammern können über den JOBWALK informieren, zur Beteiligung motivieren oder Kontakte herstellen. Zu empfehlen ist die persönliche Ansprache, nachrangig die Kontaktaufnahme per E-Mail oder Telefon. Die Ausbildungsbetriebe erfahren, dass sie mit dem JOBWALK junge Menschen als Auszubildende gewinnen können. Eine Beteiligung ist für die Betriebe kostenfrei. Die Projektträger erklären, ob sie Filme in dem Unternehmen drehen oder ob die Filme zur Verfügung zu stellen sind.

Die meisten kleinen und mittleren Unternehmen zeigen großes Interesse, wenn der Projektträger Filme kostenfrei für sie erstellt. Weniger offen sind sie, wenn sie die Filme selbst drehen sollen. Auch einige Unternehmen, die bereits Filme haben, sind skeptisch, wenn sie diese bereitstellen sollen. In diesem Fall ist es wichtig, die Vorteile einer Beteiligung am JOBWALK hervorzuheben, auf positive Beispiele in anderen Städten zu verweisen und Fragen im persönlichen Gespräch zu klären.

Routen planen

Für die Planung der Route werden in einem Stadtplan zunächst alle interessierten Unternehmen eingetragen. JOBWALKs können für verschiedene Gebiete angeboten werden. Bei einer großen Anzahl von Standorten können Schwerpunkte gesetzt werden, zum Beispiel zum Handwerk oder zu MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).

Wichtig ist, dass die Route nicht zu lang und nicht zu kurz ist. Die JOBWALKs in Berlin sind zum Beispiel zwischen 4 und 7 Kilometer lang. Bewegung ist wichtig. Daher sollte keine längere Verweildauer an einem Ort vorgesehen werden. Der Startpunkt sollte möglichst gut mit dem ÖPNV erreichbar sein. Die gesamte Strecke sollte gut begehbar sein; Gefahrenstellen sind zu vermeiden. Ein JOBWALK sollte zu interessanten Punkten führen und auch Berufe vorstellen, die unbekannt sind oder ein negatives Image haben. Überraschungen und Aha-Effekte machen die Tour spannend und abwechslungsreich. Neben Ausbildungsbetrieben können auch Einrichtungen gezeigt werden, die rund um das Thema Ausbildung beraten, wie zum Beispiel Jugendberufsagenturen, Kammern oder städtische Beratungsstellen.

Bevor der Weg festgelegt wird, sollte er ausgiebig vor Ort per GPS getestet werden. Probeläufe mit der Zielgruppe sind frühzeitig zu empfehlen.

Die einzelnen Standorte werden in die uMap eingetragen. Informationen zu den Betrieben, wie Adressen, Ausbildungsberufe, Filme oder Links zu Websites, werden ergänzt. Auch Links zu offenen Ausbildungsstellen der Betriebe, zu Kammern, dem Berufsinformationszentrum (BiZ) der Agentur für Arbeit und anderen relevanten Beratungsstellen sind sinnvoll. In welcher Reihenfolge die Stationen abzulaufen sind, ist fest zu definieren.

Filme erstellen oder anfragen

Ein Kernelement sind Filme. Wer an dem JOBWALK teilnimmt, kann so einen Einblick erhalten und feststellen, ob Beruf und Betrieb passen. Eine persönliche Kontaktaufnahme erfolgt bei Interesse nach der Tour, an einem anderen Tag.  

Die Filme sollten kurz sein und niederschwellig aufbereitet werden. Die Informationen über Berufe und Betriebe sollten „zeitlos“ sein, damit sie längere Zeit einsetzbar sind. Erwähnt werden sollten: die Bezeichnung des Berufes, die Ausbildungsdauer, welche Kenntnisse und Fähigkeiten vorteilhaft sind, Arbeitsmöglichkeiten nach der Ausbildung und eventuell Aufstiegsoptionen. Durch die Interviews mit Ausbildern und Auszubildenden sowie die Präsentation des Arbeitsplatzes und von Arbeitsabläufen werden die Filme lebendig.

Die Filme wurden von den Projektträgern auf unterschiedlichen Wegen erstellt bzw. gewonnen. Wichtig ist, dass Nutzungsrechte und andere rechtliche Aspekte berücksichtigt werden. So sind bei selbst erstellten Bildern oder Videos vor der Veröffentlichung schriftliche Einverständniserklärungen der dargestellten Personen einzuholen.

Medienwerkstatt – Jugendliche erstellen Filme

Die Filme über Berliner Unternehmen haben Jugendliche in Medienwerkstätten erstellt. Sie lassen Auszubildende, Ausbilderinnen und Ausbilder zu Wort kommen, zeigen Betriebe und Lernorte.

An drei Tagen haben Medienpädagoginnen und Medienpädagogen in der Schule den Jugendlichen das erforderliche Wissen vermittelt und sie angeleitet. So entstanden über 40 Filme mit einer Länge von etwa 2 bis 3 Minuten, die auf dem Youtube-Kanal „Berliner Berufsrouten“ zur Verfügung stehen. Sie können auch von anderen Projekten genutzt werden.

Ablauf einer Medienwerkstatt:

  • 1. Tag: Medienpädagoginnen und Medienpädagogen vermitteln, wie Filme erstellt werden. Sie erklären unter anderem die Technik und wie Interviews geführt werden. Die Jugendlichen können eine Aufgabe wählen.
  • 2. Tag: Die Jugendlichen interviewen Ausbildungspersonal und Auszubildende in den Unternehmen oder filmen sie. Hierfür sind etwa 4 Stunden vorgesehen.
  • 3. Tag: Die Filme werden bearbeitet. Fertige Filme binden die Jugendlichen in die Actionbound-App ein.

Am besten gelaufen sind die Workshops, wenn sich Schülerinnen und Schüler intern bewerben mussten und nicht die gesamte Klasse teilgenommen hat. Insgesamt war das Interesse der Jugendlichen sehr groß.

Vorteile der Medienwerkstätten

  • Jugendliche erwerben Medienkompetenzen und lernen zugleich Ausbildungsbetriebe und Berufe kennen.
  • Da Jugendliche aktiv beteiligt sind, sprechen sie in ihrem Freundeskreis über ihre Erfahrungen und das Thema Ausbildung.
  • Zielgruppe der JOBWALKs sind Jugendliche. Sie wissen am besten, welche Fragen sie interessieren und wie die Filme spannend gestaltet werden können.

Mit einem guten Smartphone können inzwischen Filme aufgenommen und bearbeitet werden. Professionelle Videokameras und aufwändige Technik sind nicht mehr zwingend erforderlich.

In Bonn und Augsburg bieten die Projektträger keine Medienwerkstätten in den Schulen an. Zum einen wegen fehlenden finanziellen Mitteln für die Medienpädagoginnen und Medienpädagogen, zum anderen aus zeitlichen Gründen und wegen Personalmangel an den Schulen.

Projektträger produziert Filme

Projektmitarbeitende des Augsburger Vereins A.A.U. erstellen die Filme selbst. Sie filmen Inhaberinnen und Inhaber von Betrieben sowie Auszubildende. Von Vorteil ist, dass sie zeitlich flexibler agieren und die Filme nach ihren Vorstellungen gestalten können. Zudem entfällt die Organisation von Medienwerkstätten an Schulen.

Erforderlich ist, dass die Projektmitarbeitenden Kameras und Programme zur Videobearbeitung bedienen können. Zudem sollten sie wissen, wie Filme für Jugendliche gut gestalten werden. Zu empfehlen ist die Einbindung von Jugendlichen. Ihre Fragen zum Thema Ausbildung und Vorstellungen von einem spannenden Video sollten berücksichtigt werden. Zu bedenken ist, dass die Filme vor allem auf Smartphones aufgerufen werden.

Unternehmen stellen Filme zur Verfügung

In Bonn bindet die Otto Benecke Stiftung e.V. hauptsächlich Filme ein, die die Unternehmen erstellt haben. Dieses Vorgehen bietet sich an, wenn ein Projekt über wenig finanzielle und zeitliche Ressourcen verfügt und Kenntnisse für die Dreh- und Schnittarbeiten fehlen. Ein Nachteil ist die geringe Auswahl: Nur wenige Filme präsentieren die Informationen jugendgerecht und haben die passende Länge.

Bei der ersten Ansprache werden die Betriebe gefragt, ob sie einen Film kostenfrei zur Verfügung stellen oder ob sie zeitnah drehen könnten. Neben Unternehmen hat der Projektträger auch Einrichtungen kontaktiert, die Filmprojekte mit Betrieben umgesetzt haben, wie die Handwerkskammer zu Köln oder die Troisdorfer Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketing GmbH.

Vor der Veröffentlichung der Filme ist eine Zustimmungserklärung von den Ausbildungsbetrieben zu unterzeichnen. Einige wollen ihre Filme als Datei nicht zur Verfügung stellen, sondern nur einen Link.

Viele kleine Unternehmen in Bonn sind offen für das Projekt, können aber keine Filme anbieten. Eine mögliche Alternative wäre die Einbindung von Fotos sowie von einem kurzen Text.

Filme von Berliner Projekt verwenden

Das BWK stellt den Projektpartnern seine Filme zur Verfügung, die Berliner Schülerinnen und Schüler in Medienwerkstätten erstellt haben. Die Filme werden in Bonn und Augsburg eingesetzt, wenn das Unternehmen dort eine Zweigstelle hat und in dem beschriebenen Beruf ausbildet. Alle in dem Youtube-Kanal „Berliner Berufsrouten“ hinterlegten Filme können entsprechend der Creative Commons Lizenz in das Spiel eingebaut werden.

Quiz erarbeiten

Im nächsten Schritt wird ein Quiz entwickelt. Die Fragen beziehen sich auf die Filme und somit auf die Ausbildungsunternehmen, Berufe und andere Aspekte, die im Film oder Text angesprochen werden. Jeder Frage sind mehrere mögliche Antworten zuzuordnen – richtige und falsche. Die Sätze sollten eindeutig und einfach formuliert sein. Die Beantwortung der Fragen sollte nicht zu schwierig sein, aber auch nicht zu leicht, da ansonsten schnell Langeweile entsteht.

Das Quiz ist ein wichtiges spielerisches Element. Es sollte Spaß machen, Aha-Erlebnisse bieten und zudem bewirken, dass die Teilnehmenden die Filme genau anschauen. Durch die Vergabe von Punkten für richtige Antworten wird ein Wettbewerb ermöglicht.

JOBWALK in Actionbound erstellen

Für die Erarbeitung eines JOBWALKs – das Zusammenführen der Route mit Quiz, Filmen und weiteren Informationen – sind keine Programmierkenntnisse erforderlich. Die Touren werden über den Bound-Creator auf www.actionbound.com erstellt. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, Tutorials und Kursangebote sind auf der Website veröffentlicht.

Während das Spielen für die Teilnehmenden kostenfrei ist, müssen die Anbieter Lizenzen erwerben. Für den Bildungsbereich gibt es kostengünstige Angebote.

Probedurchlauf, Evaluation und Anpassung

Ist die erste Version des JOBWALKs erstellt, sollten Probedurchläufe mit der Zielgruppe durchgeführt werden, zum Beispiel mit Schulklassen. Durch Hinweise der Teilnehmenden können die JOBWALKs aktualisiert und an die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppe angepasst werden.

Die Teilnehmenden können nach jedem JOBWALK eine Bewertung in der App vornehmen, indem sie Sterne vergeben für: Gesamtbewertung, Spaß, Abwechslung, interessante Orte, Schwierigkeit, lehrreich. Zusätzlich kann in der App Feedback bei jeder Station eingetragen werden. Während der Tour können die Jugendlichen so Fehler, Bewertungen oder Anmerkungen aufführen. So können sie zum Beispiel mitteilen, dass ein Unternehmen nicht mehr besteht, Baustellen den Weg versperren und eine Frage zu schwierig oder zu leicht war. Punkte, die das BWK anfangs detailliert in Fragebögen aufgeführt hatte, sind nun größtenteils in die App integriert. Rückmeldung erhalten die Projektträger auch von den Lehrkräften, die das Feedback der Jugendlichen zusammentragen.

Vor dem JOBWALK – Anmeldung und Einführung

Eine Anmeldung ist sinnvoll, damit der Projektträger weiß, wer sein Angebot nutzt. Bisher wurden alle Teilnehmenden des JOBWALKs als Gruppe angemeldet – durch Schulen, Bildungsträger oder Vereine. Die meisten Touren wurden in Berlin als Schulveranstaltung durchgeführt. Alleine zu spielen ist grundsätzlich möglich.

Empfohlen wird, die JOBWALKs aus versicherungstechnischen Gründen möglichst als Veranstaltung der Schule oder des teilnehmenden Vereins durchzuführen. Dies sollte vorab geklärt werden.

Nach der Anmeldung beim Projektträger erhält jeder einen QR-Code. Für die Testrunde ist keine Anmeldung und Freischaltung erforderlich. Diese kann jeder spontan ablaufen. Sie ist beispielsweise als Einführung für Lehrkräfte vorgesehen.

Die Jugendlichen werden gebeten, wetterfeste Kleidung und bequeme Schuhe anzuziehen. Vor dem Start sollen sie die Actionbound-App auf ihrem Smartphone installieren, diese ist in dem App Store oder Google Playstore kostenlos verfügbar. Vor dem richtigen Start zeigt das BWK in einem 15-minütigen Test-WALK, wie die App funktioniert und wie ein JOBWALK abläuft.

Nach dem Einscannen des QR-Codes mit der App geht es los.

Nach dem JOBWALK – Informationen für Teilnehmende

Die Jugendlichen erhalten nach dem JOBWALK einen Link zu der uMap, die die Route mit allen Unternehmen, Links und Informationen anzeigt. So können sie im Anschluss reflektieren, welche Betriebe und Berufe zu ihnen passen, und entscheiden, zu welchen Unternehmen sie Kontakt aufnehmen möchten.

Die Lehrkräfte und Gruppenleitungen bekommen eine Auswertung der JOBWALKs mit allen Ergebnissen ihrer Gruppe in Form einer Excel- oder PDF-Datei.

Links

KAUSA-Transfer-Projekt JOBWALK in Bildungsketten-Projektlandkarte

KAUSA-Projekte

Youtube-Kanal „Berliner Berufsrouten“ mit Filmen von Ausbildungsbetrieben

Actionbound-Materialsammlung mit Anleitungen, Tutorials und Workshops zur Gestaltung von Bounds

uMap erstellen

Video-Tutorial: Drehen mit dem Smartphone