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Bremen

Die Berufliche Orientierung für junge Menschen wird gestärkt, Übergänge in Ausbildung werden systematisch gestaltet und das Matching zwischen Ausbildungsinteressierten sowie Unternehmen soll verbessert werden. Um die Zusammenarbeit in diesen Bereichen auszubauen und zu vertiefen, hat das Land Bremen eine weitere Bund-Land-BA-Vereinbarung geschlossen.

Projektbeschreibung

Bildungsketten-Vereinbarung

Bildungsketten-Vereinbarung ab 2021 Bremen

Bildungsketten-Vereinbarung ab 2021 Bremen: Anlage 1

Bildungsketten-Vereinbarung ab 2021 Bremen: Anlage 2

Berufliche Orientierung

In Bremen setzt die Berufliche Orientierung verstärkt ab der 7. Jahrgangsstufe ein. Zu den Standardelementen gehören Berufswahlpass, Potenzialanalyse, Berufsfelderkundung und ein mehrwöchiges Pflichtpraktikum. Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer, häufig auf das Profil der jeweiligen Schule abgestimmter Maßnahmen wie Ausbildungsmessen, Berufe-Parcours oder die Girls’ Day Akademie für Schülerinnen der Vorabgangs- und Abgangsklassen, die sich für technisch-naturwissenschaftliche Berufsbilder interessieren. Besonders engagierten Schulen verleiht die Senatorin für Kinder und Bildung gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft das Berufswahl-SIEGEL „Schule mit herausragender beruflicher Orientierung“.

Mit dem Sonderprogramm zur Beruflichen Orientierung in der Gymnasialen Oberstufe werden Leistungsstarke gefördert. Die berufsbiografische Gestaltungskompetenz wird weiterentwickelt und vertieft, um die Schülerinnen und Schüler in die Lage zu versetzen, eine bewusste und reflektierte Berufs- oder Studienwahl zu treffen. Das Programm war bereits Bestandteil der ersten Bildungsketten-Vereinbarung und wird seit 2017 an Gymnasien, Oberschulen und Beruflichen Gymnasien durchgeführt. Die gut etablierten Bausteine des Sonderprogramms werden landesseitig fortgeführt.

Für neu zugewanderte junge Menschen gibt es mit „2P I Potenzial & Perspektive“ (2P) ein einheitliches Analyseverfahren. Das computergestützte Instrument erfasst sprachliche, berufsbezogene und überfachliche Kompetenzen von neu zugewanderten jungen Menschen im Alter von 10 bis 20 Jahren. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für eine gezieltere Einstufung in den Regelunterricht. Lehrkräfte erhalten einen Überblick zum aktuellen Lernstand und können dadurch individuell auf die Bedürfnisse der Jugendlichen eingehen. 2P steht allen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen im Land Bremen zur Verfügung.

Übergang Schule – Beruf

Die Jugendberufsagentur (JBA) der Freien Hansestadt Bremen bietet allen jungen Menschen unter 25 Jahren Orientierung, Beratung und Unterstützung mit dem Ziel, den Weg in eine berufliche Zukunft bestmöglich zu begleiten. Die JBA verzahnt die Angebote der beteiligten Institutionen, zu denen die Agentur für Arbeit, die Jobcenter, die Ressorts Arbeit, Bildung und Soziales sowie der Magistrat Bremerhaven gehören.

Die Zentrale Beratung Berufsbildung (ZBB) in der Jugendberufsagentur hat zum Ziel, die Zahl der direkten Übergänge von der allgemeinbildenden Schule in die duale Ausbildung zu erhöhen. Sie berät schulpflichtige Jugendliche ohne Ausbildungs- oder Schulplatz sowie Schülerinnen und Schüler, die nach Abschluss der allgemeinbildenden Schule eine einjährige berufsvorbereitende Berufsfachschule besuchen möchten.

Mit den Angeboten der Jugendberufsagentur sollen insbesondere auch junge Menschen erreicht werden, die trotz Bedarf bisher nicht an eines der Unterstützungssysteme des SGB II, III oder VIII angebunden sind und deren berufliche Anschlussperspektive womöglich unklar ist. So werden beispielsweise durch die aufsuchende Beratung junge Menschen schriftlich, telefonisch und persönlich kontaktiert, um gezielt ihre individuelle Situation zu erfassen und bei persönlichen Schwierigkeiten sowie der Entwicklung einer beruflichen Perspektive Unterstützung anzubieten. Das Team der aufsuchenden Beratung für junge Geflüchtete ist dabei auf die besonderen Herausforderungen für diese Zielgruppe spezialisiert.

Junge Frauen in besonderen Problemlagen erhalten Unterstützung beim Erreichen des Schulabschlusses und bei der Beruflichen Orientierung. Das Projekt „Berufliche Lebensplanung für junge Mütter (BeLeM)“ nimmt schulpflichtige junge Mütter auf, die wegen der Versorgung ihres Kindes nicht in Regelklassen integriert werden können. Um die Doppelbelastung von Ausbildung und Kinderbetreuung in Einklang zu bringen, bereitet das Projekt „Spagat“ junge Schwangere und junge Mütter durch Praktika und Unterricht darauf vor. Das Projekt „Kreativ in die Zukunft (KiDZ) – Mädchen“ motiviert junge Schulmeiderinnen, den Schulbesuch wiederaufzunehmen. Schulpflichtige junge Mütter und Schwangere unterstützt das Projekt „Känguru“ mit dem Ziel, den Schulbesuch fortzusetzen und die Berufsbildungsreife zu erwerben.

Ausbildung

Die Agentur für Arbeit und die Jobcenter in Bremen und Bremerhaven unterstützen bei der Berufs- und Ausbildungswahl mit Beratung und zahlreichen, auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittenen Maßnahmen. Auch während einer Ausbildung kann bei Bedarf unterstützt werden, z. B. in Form von Nachhilfe.

Mit der „Ausbildungsgarantie“ des Landes werden Maßnahmen initiiert und umgesetzt, um die Arbeit der Jugendberufsagentur zu unterstützen. Dazu gehört auch die Finanzierung von außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen, um auch den jungen Menschen eine Ausbildung zu ermöglichen, die auf dem Ausbildungsmarkt nicht fündig werden.

Inklusion

Das Land Bremen setzt konsequent auf inklusive Schule. Am Übergang von der Schule in den Beruf zielt neben den regelhaften Angeboten von Schule und Agentur für Arbeit das Programm „Maßnahmen der Beruflichen Orientierung und Vorbereitung auf den ersten Arbeitsmarkt für junge Menschen mit besonderen Bedarfen“ auf gelingende Übergänge.

Elterneinbindung

Eltern spielen im Berufsorientierungsprozess junger Menschen eine wichtige Rolle. Bremen hat die Elterneinbindung durch eine stärkere Vernetzung und Kooperation der beteiligten Partner weiter ausgebaut: Bei den Elterntagen bzw. Elternlounges, die sich an Eltern von Schülerinnen und Schülern der Vorabgangs- und Abgangsklassen wenden, geht es um die Studien- und Berufsberatung, das Berufsinformationszentrum sowie Angebote weiterführender Schulen und betriebliche Ausbildungen. Die Fachberatung Berufliche Orientierung unterstützt Elternabende an Schulen mit dem Ziel, über aktuelle Trends und Ausbildungsberufe zu informieren. Durchgeführt werden die Elternabende in Kooperation mit den Beraterinnen und Beratern der Arbeitsagentur sowie Mitarbeitenden der Zentralen Beratung Berufsbildung (ZBB). Gemeinsame Veranstaltungen gibt es auch mit dem Zentralelternbeirat als obersten Gremium der gewählten Elternvertretungen.